Freizeitmagazin
Natur und Geschichte erleben
in Mühldorf a. Inn und im Mühldorfer Hart
3. Auflage, Ausgabe 2023/2024 gültig bis 2026
Verteilung über:
- Tourist Information der Stadt Mühldorf a. Inn
- Bayerische Staatsforsten
- Forstdienststelle Waldkraiburg
- Stadt Waldkraiburg
- Gemeinde Ampfing
Alles Wichtige, Wissenswerte und Interessante übersichtlich auf einen Blick im handlichen Taschenformat! Über die Stadt Mühldorf a. Inn, mit Stadtplan Mühldorf a. Inn sowie Natur und Geschichte erleben im Mühldorfer Hart. Mit Rad-, Wanderkarte Mühldorfer Hart und Gedenkweg, Flora und Fauna sowie die Geschichte dieses Ausflugszieles zwischen Waldkraiburg, Ampfing und Mühldorf a. Inn.
Erstellt in Zusammenarbeit und Auftrag
mit den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Wasserburg und mit freundlicher Unterstützung der Tourist-Info Mühldorf a. Inn.
Herausgeber: Satz, Gestaltung, Kartografie und Anzeigen
NEUBERT VERLAG & WERBUNG
Gute Adressen in Mühldorf a. Inn
Anschriften und Telefonnummern der Inserenten zum Teil mit Link auf deren Homepage
Stand: 02.2024
Kartenübersicht Gute Adressen
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Hotels und Gastronomie
-
Bistro „Beim Hirsche“
Innere Neumarkter Str. 59
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 16 65 60 -
Cafe Chablis
Ludwig-Ganghofer-Str. 8
84478 Waldkraiburg
Tel. 08638 / 696 11 35
www.maria-schnee.de -
Landgasthof Pauliwirt
Neuhäusl 1
84513 Erharting
Tel. 08631 / 3782-0
www.pauliwirt.de -
Restaurant Ala Kart
Notzen 11
84539 Ampfing
Tel. 08636 / 983 190
www.alakart-ampfing.de -
Restaurant Mozart
Kühamerstr. 2
84431 Heldenstein
Tel. 08636 / 98 69 969
www.facebook.com/restaurantmozartheldenstein -
Restaurant Mythos
Thann 6
84544 Aschau a. Inn
Tel. 08638 / 66 09 790 -
Ristorante Palermo
Brückenstraße 15
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 988 77 55
www.ristorante-palermo.de
Einkaufen
-
M. Franke
Edelmetall & Antiquitätenhandel
Katharinenplatz 25
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 0176 / 730 789 50
www.m-edel.de
Freizeit
-
Innfähre
Stadtwerke Mühldorf a. Inn
Weserstraße 4
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 1843-0
www.stadtwerke-muehldorf.de -
Kartbahn Ampfing
Notzen 11
84539 Ampfing
Tel. 08636 / 983 190
www.kartbahn-ampfing.de
Service
-
Christiane’s Taxi
Atürk GmbH
Dornbergstr. 5
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 45 47 -
Der Abflussengel – Kanalreinigung
Andreas Pongratz
Imkerweg 19
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 986 317-77 -
Elektrotechnik Schmidt
Eschenweg 2
84462 Mettenheim-Hart
Tel. 0170 – 34 66 864 -
Fliesenleger YAYA
Donaustraße 14
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 0170 – 69 69 619 -
Heizung – Sanitär Eugen Huber
Herzog-Friedrich-Str. 1a
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 5779 -
Heizung – Sanitär
Eugen HuberHerzog-Friedrich-Str. 1a
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 5779
www.heizung-sanitaer-eugen-huber.de -
Ingenieurbüro
Behringer & Partner mbHLuitpoldallee 32
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 98 679-0 -
Ladek Lackiererei
Kapellenstraße 11
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 59 83 -
Maria & Walter Spielmann
Immobilien GbR
Tuchmacherstraße 2 – Ecke Stadtplatz
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 990 98 70
Information
-
Bayerischen Staatsforsten
Forstbetrieb Wasserburg a. Inn
Salzburger Str. 14
83512 Wasserburg
Tel. 08071 / 92 36 22 -
Gemeinde Ampfing
Rathaus
Schweppermannstr. 1
84539 Ampfing
Tel. 08636 / 5009-61 -
Innfähre
Stadtwerke Mühldorf a. Inn
Weserstraße 4
84453 Mühldorf a. Inn
Tel. 08631 / 1843-0
www.stadtwerke-muehldorf.de
Herzlich Willkommen in Mühldorf

Wichtige Adressen und Rufnummern
Kreisstadt Mühldorf a. Inn
www.muehldorf.de · Telefon-Vorwahl 08631 · PLZ 84453 (Stand 2025)
Höhe 411 m u. NN
Einwohner ca. 20.800 (2023)
Stadtverwaltung: Rathaus Stadtplatz 21, Tel. 612-0 Stadtverwaltung@muehldorf.de
Kliniken:
Innklinikum Mühldorf: Krankenhausstr. 1, Tel. 613-0
Chirurg. Praxisklinik: Oderstr. 5, Tel. 98 84 50
Augenklinik: Stadtplatz 46, Tel. 99 09 803
Zahnklinik: Stadtplatz 73, Tel. 1856-0
Kulturamt und Touristinfo: Stadtplatz 3, Tel. 612-612
tourismus@muehldorf.de Kartenvorverkauf
Fundamt: Weißgerberstr. 2, Tel. 612-410
Deutsche Post Filiale: Katharinenplatz 11
Notariat: Stadtplatz 84, Tel. 12095
Polizei: Am Wasserturm 5, Tel. 53 673-0
SOB-Bahn: Bischof v. Kettler Str. 1,
Tel. 01806/996633
Taxi: Christiane’s Taxi Tel. 08631/4547
Notarzt, Polizei, Feuerwehr Tel. 112
Ärztl. Bereitschaftsdienst Tel. 116 117
Freizeit
Golf:
Golfclub Schloss Guttenburg e.V., Guttenburg 3, 84559 Kraiburg, Tel. 08638/887488
Golfclub Pleiskirchen e.V., Am Golfplatz 2, 84568 Pleiskirchen, Tel. 08635/70890-3
Minigolf:
Minigolf Hammer, Seeor 3, 84570 Polling, Tel. 08631/4252
Radkarten:
Erhältlich im Kulturamt & Touristinfo der Kreisstadt Mühldorf a. Inn, Stadtplatz 3, Tel. 08631/612-612
E-Bike-Verleih:
Hotel Mühldorf, Stadtplatz 85, Tel. 08631/4088
Landgasthof Pauliwirt, Neuhäusl 1, 84513 Erharting, 08631/37820
Reiten:
Reit- und Fahrverein AÖ/MÜ e.V., Großbaumgarten 2, 84556 Kastl, Tel. 0170/282 9650 oder 08671/13910
Troika Therapeutisches Reiten, Stiftung Ecksberg, Ebinger Str. 1, Tel. 0171/7531114
Bäder:
Freibad: Ahamerstr. 75,
Tel. 08631/1843-161
Hallenbad: Leopoldstr. 1,
Tel. 08631/1843-161
Sauna: (Sept. bis Mai)
Im Hallenbad, Leopoldstr. 1,
Tel. 08631/1843 161
LaVita, Egglkofenstr. 5, Tel. 08631/5051
Tennis:
Tennisclub Mühldorf a. Inn, Erhartingerstr. 2, Tel. 08631/13669
TSV 1860 Mühldorf e.V., Abt. Tennis, Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 1, Tel. 08631/990352
Museen:
Mühldorfer Jagdmusseum, Stadtplatz 83, Tel. 08631/15109
Geschichtszentrum und Museum Mühldorf, Tuchmacherstr. 7,
NS-Sonderausstellung im Haberkasten, Fragnergasse 3, Tel. 08631/699980
Sonstige Aktivitäten
Bücherei:
Stadtbücherei im Kornkasten, Fragnergasse 5, Tel. 08631/612283
Fischen:
Bezirksfischereiverein Mühldorf-Altötting e.V., Tel. 0170/3855331
Fliegerclub:
Fliegerclub Mühldorf e.V., Flugplatzstr. 13, Tower Tel. 08631/5250 Büro Tel. 08631/990358
Innfähre:
Samstag, Sonn- und Feiertag von 10.00 bis 19.00 (von Karfreitag bis Ende Oktober, Tel. 08631/1843-162,
E-Mail: info@stadtwerke-muehldorf.de
Kino:
Hollywood am Inn, Adolf-Kolping-Str. 15, Tel. 08631/1841569
Sandbahn-Rennen:
MSC Mühldorf e.V., Tel. 08631/13575
Feste und Märkte
Faschingszug: Faschingssonntag
Altstadtfest: letzter Samstag im Juni
Mühldorfer Traditionsvolksfest Beginn: letzter Freitag im August (Dauer 11 Tage)
Int. Schützen- und Trachtenzug: 1. Sonntag im September
Wochenmarkt: jeden Donnerstag am Stadtplatz
Bauernmarkt: jeden Freitag am Stadtplatz
Mittefastenmarkt: 4. Dienstag in der Fastenzeit
Lorenzimarkt: 2. Sonntag im August
Simon-Judi-Markt: 4. Sonntag im Oktober
Altstadtweihnacht 3 Wochen in der Adventszeit
Sehenswertes
Die Kreisstadt Mühldorf a. Inn kann auf eine über 1.000-jährige Geschichte zurückblicken. Der 500 Meter lange Stadtplatz gehört zu den schönsten Deutschlands. Prächtige Bürgerhäuser im typischen Inn-Salzach-Baustil und die romantischen Arkadengänge prägen das südländische Flair dieser Stadt. Ob klassische, traditionelle oder zeitgenössische Konzerte, Ausstellungen oder große Events – Mühldorf a. Inn bietet für jeden Besucher das ganze Jahr über vielfältige Veranstaltungsangebote.
Sehenswürdigkeiten
Rathaus, Katharinenkirche, Kornkasten und Haberkasten, Museum Mühldorf im Lodronhaus, Frauenkirche, Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Kirche St. Laurentius, Kirche St. Salvator, Stadtplatz im Inn-Salzach Baustil, Nagelschmiedturm,
original erhaltenes Hexenkammerl
Haberkasten
Kultur in historischem Ambiente
Der Haberkasten – wunderschön in der Mühldorfer Altstadt gelegen – ist eines der ersten Kulturzentren der Region, mit einem hervorragenden Ruf als Musik-, Theater- und Kleinkunstbühne.
Das Kulturevent des Jahres in der Region ist das Sommerfestival im Haberkasten-Innenhof.
Mühldorfer Traditionsvolksfest
(Beginn letzter Freitag im August – 11 Tage)
mit internationalem Schützen- und Trachtenzug
(1. Sonntag im September)
Das Mühldorfer Traditionsvolksfest mit dem zweitgrößten Zug nach dem Münchner Oktoberfest ist der Höhepunkt im Festkalender. Mit über 200.000 Besuchern jährlich zählt das Traditionsvolksfest zu den Größten seiner Art im südbayerischen Raum.
Altstadtfest
Feiern in südländischem Flair
(letzter Samstag im Juni)
Jahr für Jahr lockt das Event bis zu 30.000 Besucher in die Innenstadt. Teile der Mühldorfer Altstadt und ganz besonders der historische Stadtplatz sorgen für eine einzigartige Kulisse.
Radlstern
7 Städte in 7 Tagen – der Mühldorfer Radlstern ist ideal für Radfahrer, die gerne ohne großes Gepäck unterwegs sind. Je nach Lust, Laune und Kondition kann man seine Tagestouren gestalten – wieder in den Zug steigen oder aber mit dem Rad zurück nach Mühldorf fahren. Die Fahrradmitnahme ist auf einigen Strecken der Südostbayernbahn kostenlos!
Innradweg
Beliebter internationaler Fernradweg von Maloja/Schweiz bis Passau. In Hochleiten bei Gars a. Inn erreicht der Innradweg die Region und führt über Mühldorf a. Inn, über Marktl bis nach Stammham.
Innfähre
Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit der Fähre >Josef III.<, eine der letzten Innfähren. Die seilgebundene Fähre wird zur Strömung quergestellt und benötigt keinen elektrischen Antrieb. Zu finden ist der Ablegesteg direkt an der Innstraße/St2550.
Familienurlaub
Freizeit und Natur aktiv genießen
Naturliebhaber, Sportbegeisterte und Kulturinteressierte finden in Mühldorf viele Angebote, die die schönsten Tage des Jahres – jenseits von Hektik und Stress – zu etwas Besonderem machen.
Informationen
Kulturamt und Touristinfo der Kreisstadt Mühldorf a. Inn
Stadtplatz 3, 84453 Mühldorf, Tel. 08631/612-612
Orientierungsplan

Mühldorfer Hart

Liebe Waldbesucherinnen und Waldbesucher,
Sie befinden sich im rund 1.100 Hektar großen Mühldorfer Hart. Ein großer Anteil des Waldgebietes ist Staatswald, der von den Bayerischen Staatsforsten AöR nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit bewirtschaftet wird. Der Wald ist dabei nicht nur wirksamer Luftfilter, allseits beliebte Erholungsstätte sowie oftmals letzter Rückzugsraum für eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Damit der Wald auch in Zukunft diese Funktionen erfüllen kann, werden die hier noch vorhandenen naturfernen Reinbestände aus Nadelholz durch Pflanzung von klimatoleranten Baumarten wie Buche, Eiche, Tanne und Douglasie in naturnahe und stabile Mischwälder umgebaut. Bitte denken Sie daran, dass der Wald auch Gefahren bergen kann, für die die Bayerischen Staatsforsten AöR nicht haften!
Viel Waldvergnügen,
Ihr Forstbetrieb Wasserburg am Inn
Radtourenvorschlag
Tour 4 – Gedenkorte Mühldorfer Hart – Ebing
Länge: 22,5 km mit Abstechern bei Ebing (s. Karte)
Ausgangspunkt: Parkplatz an der Staatsstraße 2091 gegenüber dem Kino (Tannet)
Orientierungshilfen: Parkplatz Richtung Osten, Massengrab. An der Forsthütte biegt man nach Norden ab, zweiter Querweg rechts (Osten), dann nächste Querstraße nach Norden zum Infopunkt Waldlager. Nach dem Parkplatz nach Osten abbiegen Richtung Bunkerbogen.
Eine ausführliche Beschreibung dieser Tour sowie sieben weitere Tourenvorschläge rund um Waldkraiburg mit Karten und vielen interessanten Informationen finden Sie im „Waldkraiburg Naturführer“ erhältlich über die Stadt Waldkraiburg, Tourist-Information, Stadtplatz 26 in 84478 Waldkraiburg.
Das Befahren und Begehen der Wege und Touren erfolgt auf eigene Gefahr. Eine Haftung durch die Herausgeber ist ausgeschlossen!
Heimischer Wald
Auf der Pirsch
Unsere heimischen Wälder sind diejenigen Lebensräume, die der ursprünglichen Landschaft am nächsten kommen. Die heimische Tierwelt schätzt daher die großen zusammenhängenden Naturräume wie den Mühldorfer Hart in der ansonsten intensiv genutzten Kulturlandschaft.
Unsere häufigste Wildart ist das Reh. Es ist optimal an abwechslungsreiche Landschaften mit Wald, Feld und Hecken angepasst und kommt in Bayern flächendeckend vor. Nur die Böcke tragen ein kleines Geweih, das jährlich abgeworfen wird und neu nachwächst. Bei seiner Nahrungswahl ist das Reh ausgesprochen „naschhaft“. Es bevorzugt nährstoffreiche Pflanzenteile wie Gräser, Triebe, Knospen und Waldfrüchte. Im Sommer lebt das Reh als Einzelgänger und die Böcke zeigen territoriales Verhalten. Im Winter bilden die Rehe sogenannte Sprünge und leben in Gruppen zusammen.
Ringelnattern sind Reptilien, die zur Familie der Nattern- und Vipernartigen gehören. Die Gewöhnliche Ringelnatter gilt in Mitteleuropa als die häufigste Schlange, die in freier Wildbahn anzutreffen ist. Ihren Namen verdankt die Ringelnatter einerseits ihren halbmondförmigen, gelben bis orangen flächigen Halsringen, die sich deutlich vom schwarzen Hinterkopf abheben. Andererseits ihrer Eigenart, bei Gefahr ihren Körper zusammenzurollen und ihren Hals in eine S-förmige Schlinge zu legen. Ringelnattern sind außerst scheue Tiere, die dem Menschen nie gefährlich werden.
Die Große oder Rote Waldameise lebt in Staaten in ihrer „Burg“ aus Nadeln, Ästchen und Erdkrümeln, in die täglich bis zu hunderttausend tote Insekten geschleppt werden. Die Rote Waldameise zeichnet sich durch ihre kräftigen Mundwerkzeuge aus. Im Angriffsverhalten beißen die Waldameisen ihren Feind und spritzen Säure in die Wunde. Sie können selbst größere Tiere – wie bspw. eine tote Maus gemeinsam zu ihrem Nest schleppen.
Fledermäuse: Zum Schutz der Fledermausbestände im Wald ist der Erhalt von alten, spalten- und höhlenreichen Biotop- oder Totholzbäumen zur Sicherung von Lebensräumen besonders wichtig. Dort finden die im Wald lebenden Fledermausarten Schlafhöhlen und die und Aufzuchtorte für ihre Jungen.
Die Gelbbauchunke benötigt zur Vermehrung sonnige und fischfreie Klein- und Kleinstgewässer. Die Größe der Männchen und Weibchen liegt zwischen 35 und 55 Millimetern – es handelt sich also um sehr kleine Froschlurche. Die Paarungsrufe der Männchen hört man im Spätfrühling und Frühsommer aus Gewässern.
Was wächst denn da!
Pilze sorgen im natürlichen Kreislauf von Ökosystemen für die Zersetzung der organischen Substanz in chemische Einzelbausteine. Sie tragen damit zur Versorgung der Pflanzen mit den notwendigen
Mineralien bei. Alle Pilze sind für ihren Stoffwechsel auf die von anderen Lebewesen gebildeten organischen Stoffe angewiesen. Man nimmt an, dass etwa 80-90 Prozent aller Pflanzen durch die Anwesenheit von Pilzen im Boden in ihrem Wachstum gefördert werden. Oft sind die Wurzeln der Pflanzen von einem Mantel aus Pilzfäden (Pilzhyphen), einem Myzelmantel, umgeben. Diese Art der Partnerschaft zwischen Pilz und Pflanze wird als Mykorrhiza (Pilzwurzel) bezeichnet.
Neophyten (griechisch neo=neu, phyton=Pflanzen) sind nicht heimische, gebietsfremde Pflanzen, die bewusst kultiviert bzw. unbewusst eingeschleppt wurden. Neophyten können sich sehr stark vermehren und heimische Arten zurückdrängen, sofern sie mit dem Klima gut zurechtkommen und keine natürlichen Gegenspieler haben. Im Mühldorfer Hart finden sich an einigen Stellen mittlerweile die Spätbluhende Traubenkirsche, der Sachalinknöterich, das Drüsige Springkraut (Foto) oder der Riesenbarenklau. Eine Bekämpfung dieser Neophyten gestaltet sich als sehr schwierig.
Weg der Geschichte
Wollen Sie Waldkraiburg einmal anders erleben?
Besuchen Sie den Weg der Geschichte. Denn was in den 1950er Jahren als Vertriebenensiedlung auf dem Gelände einer ehemaligen Pulverfabrik begann, ist heute die einwohnerstärkste Stadt im Landkreis.
Als Rundweg angelegt führt der Weg der Geschichte vorbei an Gebäude und Orten, die in der Historie der Stadt eine wichtige Rolle gespielt haben.18 Stationen bieten Ihnen Bilder und Texte mit vielen interessanten Informationen zum jeweiligen Standort.
Ausgeschildert ist der Weg der Geschichte durch gelb-blaue Wegweiser und Bodenmarkierungen. Ein Teil dieses Weges und der 18 Stationen finden Sie in dieser Karte.
Eine Broschüre über den kompletten Weg mit allen 18 Stationen erhalten Sie über die Tourist-Information der Stadt Waldkraiburg,
Stadtplatz 26, 84478 Waldkraiburg oder online: https://www.inn-salzach.com/entdecker.
Gesamtlänge: Rundweg 12 km
Abstecher: ehemaliges Frauenlager im Föhrenwinkel 1,9 km
Abstecher: Blick ins Inntal 2 km
KZ-Gedenkorte
Gedenkorte Mühldorfer Hart
Warum wurde dieses Gebiet für den Bau eines Rüstungsbunkers ausgewählt?
Im Jahr 1944 bombardierten die Alliierten bereits häufiger Rüstungsanlagen in Norddeutschland. Man versuchte also entweder die Produktion unterirdisch zu verlegen oder man verschob die Rüstungsanlagen in den Südosten und versuchte sie in Waldgebieten zu verstecken und zu tarnen. Der Plan war, eine Fabrik für Jagdflugzeuge wie die Me 262 in sechs Monaten fertigzustellen.
Die Organisation Todt (benannt nach SA-Obergruppenführer und Bauingenieur Fritz Todt) hatte die Aufgabe, die Bauprojekte des Dritten Reiches zu organisieren. Dazu gehörte auch die Herstellung von Rüstungsanlagen.
Das Projekt im Mühldorfer Hart hatte die Bezeichnung „Weingut I“.
Der Bahnknotenpunkt Mühldorf bot eine gute Anbindung an das Verkehrssystem für den Antransport von Häftlingen, Baumaterial und den beabsichtigten Abtransport von fertigen Produkten (http://de.wikipedia.org/wiki/Weingut_I).
Massengrab
Das Massengrab befindet sich über einen Kilometer vom Waldlager entfernt im Gebiet Kronprinzenstein. Dort wurden mehr als 2.000 Häftlinge verscharrt. Die Gräber wurden als Gruben ausgehoben, dann mit den Leichen gefüllt und mit dem Aushub für die nächste Grube wieder bedeckt. Das Massengrab wurde 1945 den amerikanischen Besatzungssoldaten von Häftlingen gezeigt. Die amerikanische Besatzungskommandantur ordnete an, dass Leute, die nachweisbar aktiv in der NSDAP waren, die Leichen exhumieren mussten. Die sterblichen Überreste wurden dann auf verschiedene KZ-Friedhöfe in der Umgebung verteilt (Ampfing, Mühldorf, Neumarkt-St. Veit, Kraiburg und Burghausen). Noch heute sieht man die grubenartigen Vertiefungen im Waldboden.
Waldlager
Das Waldlager bestand eigentlich aus zwei Lagern: Waldlager V und VI. Das erstere war das Sommerlager. Dort waren am Anfang nur die Finnenzelte vorgesehen. Als solche bezeichnet wurden Sperrholzbauten mit Loch an der Giebelspitze, wo die Häftlinge im Kreis angeordnet auf dem Boden lagen. Für den Winter wurde dann Waldlager VI mit Erdhütten gebaut, weil die Finnenzelte im Winter einfach zu kalt waren. Der das Lager umgebende Stacheldrahtzaun war 40 cm in den Boden eingegraben, um Fluchtversuche schwierig zu machen. Ein besonderer Platz im Waldlager war der Appellplatz. Dort wurde gezählt und bestraft.
Bunkergelände
Das Rüstungsbauwerk: 12 Bögen, 85 m Sohlenbreite, lichte Höhe 32,2 m,
19,2 m unter dem Geländeniveau. Betondicke 3 Meter, sollte später auf 5 Meter erhöht werden.
Baukosten: 28 Millionen Reichsmark. Die Fa. Polensky und Zöllner zog 200 Baufachleute nach Mühldorf ab und etwa 1.000 Arbeiter aus angegliederten sowjetischen Firmen sowie etwa 200 bis 300 italienische Facharbeiter. Auf der Baustelle waren (im Laufe der Zeit) über 10.000 Arbeiter im Einsatz. Die Schichten umfassten je 4.000 Mann. Häftlingszahlen (im Mühldorf-Prozess angegeben): 8.300. Gesamtzahl der Häftlinge. Bei der Lagerevakuierung am 26. April 1945: 5.224 Häftlinge. In den Lagern gestorben: 3.076
Die Sprengung des Bunkerkomplexes erfolgte mit 120 Tonnen TNT.
Quelle: „Für das Erinnern“ | KZ-Gedenkstätte Mühldorfer Hart (http://www. kz-gedenk-mdf.de)